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Neue Publikation am LS Controlling
Begrenzung von Risikoverhalten durch Begrenzung der Managementvergütung? Ergebnisse einer neuen experimentellen Studie
In der öffentlichen Diskussion wird häufig argumentiert, dass die Ausgestaltung der Managementvergütung ein Grund für das Eingehen exzessiver Risiken sei. Auch deshalb wird häufig eine Begrenzung der Management- und insbesondere der Vorstandsvergütung durch sog. „Compensation Caps“ gefordert, die beispielsweise bei europäischen Banken inzwischen verpflichtend ist.
In einer aktuellen experimentellen Studie untersucht Prof. Dr. Friedrich Sommer gemeinsam mit seinen Co-Autoren von der Justus-Liebig-Universität Gießen – Niklas Kreilkamp, Dr. Sascha Matanovic und Prof. Dr. Arnt Wöhrmann – die Auswirkungen solcher Caps auf Managemententscheidungen. Die Ergebnisse zeigen, dass Caps die Übernahme von Risiken vermindern. Aufgrund psychologischer Mechanismen gehen jedoch nicht nur die „Zocker“, sondern auch solche Personen weniger Risiken ein, die eigentlich mehr Risiken eingehen müssten, um sinnvoll unternehmerische Chancen nutzen zu können. Dieser dysfunktionale Effekt wird durch die verpflichtende Begründung für eine Managemententscheidung, die als Debiasing-Technik auch in vielen deutschen Unternehmen zunehmend Verbreitung findet, weiter verstärkt.
Dieses Forschungsprojekt wurde unterstütz von der Dr. Werner Jackstädt-Stiftung und der „Association of International Certified Professional Accountants – the unified voice of Chartered Institute of Management Accountants (CIMA) and the AICPA”.
Der Beitrag erscheint in einer der führenden Zeitschriften für das Fach Management Accounting bzw. Controlling, dem Journal of Management Accounting Research. Die elektronische Version ist online verfügbar: https://doi.org/10.2308/JMAR-18-053.
Angaben zur Publikation:
Kreilkamp, N./Matanovic, S./Sommer, F./Wöhrmann, A. (2020): The Effect of Compensation Caps on Risk-Taking, erscheint in: Journal of Management Accounting Research.